Südkorsika

Unter einem tiefblauen Himmel kreuzt unsere Gecko mit vollen Laderäumen weiter Richtung Norden. Der Skipper analisiert verzweifelt die Seekarte, auf der Suche nach einer weiteren Bucht. Die Anforderungslatte der verwöhnten Crew liegt bereits so hoch, das ist schwer zu toppen. Gecko nutzt einen Winddreher an der Punta di u Capicciolu und segelt in den Golf von Santa Manza ein. Der Revierführer erwähnt die grosse Bucht nur am Rande. Doch die beiden Superyachten, die weiter innen liegen, schüren Erwartungen. Denn auch dort sind anspurchvolle Gäste an Bord. Hart für die dicken Pötte, aber so nah ans Ufer, wie wir mit unserem Cat kommen, das schaffen sie nur mit den Beibooten. Hinter jeder Yacht liegt eine ganze Flotte verschiedener Watertoys und eine aufblasbare Riesenrutschbahn vom dritten Yachtdeck aus gehört anscheinend zum “dernier cri” in dieser Kategorie.

Wir geniessen den Luxus, unseren Anker vor der spektakulären Kulisse der weissen Kreidefelsen von Capu Biancu fallen zu lassen. Die Szenierie ähnelt der von Bonifacio, einfach ohne Stadt. Keine Häuser, keine Zufahrtswege, einfach nichts. Natur pur. Das Wasser ist unwirklich klar und transparent, fast möchte man es trinken. An Bord lockt die trinkbare Version, diesmal ein gepflegter Weisswein aus dem Patrimoniogebiet. Das Glas beschlägt, ich lecke das Salz von meinen Lippen, der Blick schweift über die Bucht. Aus den Bordlautsprechern tönen die schwermütigen Songs der Muvrini. Oh Corsica… das geht ganz tief unter die gebräunte Haut.