Die Insel der Überraschungen

La prossima volta. Marettimo, die zweitgrösste der Ägadischen Inseln, ist zum Greifen nah, bleibt aber für diese Ferien unerreichbar. Nach den Mistraltagen hat der Wind über Ost gedreht, jetzt bläst es aus Süden. Wir segeln also zurück zu „unserer“ Insel Favignana und geniessen das entspannte Dorfleben auf der Piazza beim Apéro. So lernen wir Salvatore „Salvo“ kennen, einen umtriebigen Immobilienhändler aus Palermo, der auf Favignana ein grosses Angebot an Ferienhäusern im Portfolio hat. Wir versprechen ihm, dass wir „la prossima volta“, bei unserem nächsten Besuch, versuchsweise ein Haus mieten werden. Zur Inselerkundung bietet er uns an, einen Mietwagen zu organisieren. Offizieller Tarif 50 Euro pro Tag, Salvo liefert den Kleinwagen für 30 Euro direkt vors Schiff. Die Insel ist fast zu klein für ein Auto, besser wäre die Erkundung per Velo. Jetzt aber bläst der Wind so stark, dass wir an den windgebeutelten Stränden froh sind, nach 10 Minuten wieder ins Auto flüchten zu können. Gemeinerweise bessert sich das Wetter an unserem letzten Ferientag. Als wir auf der Piazza den Abschiedskaffeee trinken, fährt ein giftgrüner Citroen Mehari vor. Ein blondgelockter Hühne steigt aus und schüttelt Hände der Stammgäste. Unsere Kinder bekommen grosse Augen, sie erkennen den Tonnaroti Angelo aus dem Museum wieder. Das nennt man gelebte Geschichte…

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