Heute ist die Vision von Papà Piero Wirklichkeit geworden. La Vialla produziert seine Erzeugnisse alle selbst, bio-dynamisch und in höchster Qualität. Beweis sind die unzähligen Auszeichnungen und Diplome für prämierte Weine und andere Erzeugnisse. Und das eigentlich so modern, dass der zertifizierte Musterbetrieb mehr CO2 einspart, als er produziert, er ist also mehr als nur klimaneutral. Die eigene Solaranlage versorgt das gesamte Anwesen mit Strom, sämtliche Abwasser werden aufgefangen und zur Bewässerung verwendet, Ernteabfälle wieder als Dünger in den natürlichen Kreislauf zurückgebracht. Wir sitzen Stunden am Tisch und ich werde mehr und mehr zum Vialla-Fan. Man spürt die grosse Leidenschaft, mit der die Brüder hinter ihrer Passion stehen. Vater Piero hat vor ein paar Jahren die Fattoria-Leitung an seine drei Söhne abgegeben, und die ergänzen sich perfekt. Gianni verantwortet die betriebswirtschaftliche Leitung, Antonio widmet sich dem Wein und Bandino kümmert sich um die Ölmühle und Saucenherstellung. Gegen Ende unseres Treffens dreht sich das Gesprächsthema wieder ums Segeln. Antonio erwähnt, dass ein deutscher Weltumsegler sich mit Vialla-Produkten um die Welt gefuttert hat. Und tatsächlich finde ich später auf der Website von Wilfried Erdmann einen Artikel, wo er die italienischen Bio-Produkte über alles lobt. Er hatte 2000/01 bei seiner Nonstop- Umsegelung kartonweise La Vialla Produkte an Bord – nachdem die Erdmanns schon Jahre vorher zufriedene Kunden für den Hausgebrauch waren.
Zum Abschied gibt’s un abbraccio forte (herzliche Umarmung) mit den Brüdern und die Idee, uns das nächste Mal auf dem Wasser zu treffen. Vor der Abfahrt tun wir es Wilfried gleich und bunkern reichlich. Zum Glück stehen kleine Leiterwagen zur Verfügung, mit denen man ”Proviant” und Wein zum Auto transportieren kann. Eigentlich könnte man sich alles bequem nach Hause senden lassen. Aber das Einkaufserlebnis vor Ort ist natürlich unvergleichlich – Filmkulisse hin oder her. Und wir könnten doch eigentlich zur Traubenernte wiederkommen. So ein bisschen fühlen wir uns schon als Teil der grossen Viallini-Familie…
