Ein Meer von Köstlichkeiten

Freudestrahlend kommt Skippergattin aus dem Hofladen zurück. Die Besitzerfamilie Lo Franco hat uns eingeladen, in einem der kleinen Landhäuser in den Hügeln zu übernachten. Und warum das? Weil wir Segler sind.

Wie? Was? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Was hat die Einladung mit dem Segeln zu tun? Rasch werde ich aufgeklärt. Regina’s Begeisterung für die Vialla-Philosophie und die Produkte, unsere Segelpassion, das WAVE-Magazin… das war bei ihren vielfachen Kontakten mit Céline, der sympatischen Vialla-Kommunikationsverantwortlichen, bereits im Vorfeld Gesprächsthema gewesen. Der Clou: auch die Lo Francos sind begeisterte Segler! Und deshalb seien wir morgen auch gleich zum privaten Mittagessen mit ihnen eingeladen!

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A tavola!

Die Gastfreundschaft setzt noch einen drauf: gleich gibt es Apéro und anschliessend Abendessen, all das oben beim Landhaus La Vialla. Wir schlendern den Hügel hinauf bis zum namensgebenden Steinhaus. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über die Hochebene und die Hügel des Chianti-Gebietes, das sich jetzt im Licht der Abendsonne doppelt romantisch zeigt. Ich suche derweil wieder den Realitätsbezug und wende mich den Vialla-Weinen zu, in Gesellschaft feiner Antipasti: Oliven, Artischocken, Fenchelsalami, Crostini mit Pesto und Olivenpaste oder mit Salsa Nera, mein Favorit mit Hühnerleber. Ich degustiere einen weissen Torbolino, anschliessend den Verdicchio und zum Abschluss den naturtrüben Rosé-Spumante „La Brumosa“. Allesamt feine Tropfen – und die sollen alle von der Fattoria sein? Die nette Dame hinter dem Tisch liest meine Miene und fragt, ob ich den Weinkeller besichtigen möchte. Klar will ich! Aber erst morgen, jetzt geht es langsam zum Abendessen. Unter den ausladenden Bäumen ist eine lange Tischreihe gedeckt, natürlich mit rot/weiss-karierten Tischtüchern. Hier finden sich zweimal pro Woche die Gäste der wenigen, in den Hügeln verstreuten Ferienhäuser zum gemeinsamen Essen ein. Die bunt gemischte Gesellschaft besteht aus Wiederholungstätern und Novizen, so wie wir es sind. Gang um Gang wird aufgetragen, Wein um Wein entkorkt. Nach Vin Santo und Cantucci sinken wir in die weichen Betten des Landhauses La Scampata di Sotto. Draussen zirpen die Grillen und Hunderte von Leuchtkäfern tanzen in der warmen Nachtluft.

Fatto in casa

Am nächsten Morgen besichtigen wir zusammen mit Annamaria die Käserei, wo die Milch von rund 1’200 Schafen verarbeitet wird. Ihre Zahl schwankt je nach Wolfsbesuch. Anschliessend schlendern wir rüber zum „modernen“ Weinkeller mit seinen Barriques. Auf La Vialla werden 15 Weinsorten produziert, von weiss über rosé zu rot. Den Vin Santo vom Abend zuvor suche ich vergeblich, der lagert im alten Weinkeller in der Casa Conforta. Auf alten Weinflaschen entdecken wir echte handgeschriebene Etiketten – es ist die gleiche Handschrift, die heute als Vialla-Hausschrift verwendet wird.

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