Ein Meer von Köstlichkeiten

Hand aufs Herz: wie weit würden Sie fahren, um Lebensmittel für Ihren törn zu bunkern? Fünf Minuten bis zum nächsten Supermarkt? Eine Viertelstunde bis zum Fachgeschäft für lokale Spezialitäten? Wir von WAVE-Magazin fuhren quer durch die halbe Toscana, auf der Suche nach dem besten Biofood der Welt.

Eigentlich gab es gar nichts mehr zu bunkern. Unsere Törnwoche im Toscana-Archipel war zu Ende, das Check-out des Charter – schiffes abgeschlossen. Dann hatte die beste aller Skipperfrauen die Idee, die Ferienwoche noch übers Wochenende zu verlängern und zum Bunkern bei der Fattoria La Vialla vorbei – zufahren. „Das liegt aber nicht unbedingt auf dem Rückweg,“ warf ich ein, „und warum sollen wir jetzt noch einkaufen?“. „Bunkern für zuhause,“ fügte sie schelmisch hinzu, „und ausserdem wolltst Du doch schon immer bei denen hinter die Kulissen schauen.“ Das stimmt und damit hatte sie mich definitiv am Haken. Wir hatten bereits einige Male Lebensmittel und Wein bei dieser Fattoria geordert. Die Produkte waren allesamt tadellos. Was mich misstrauisch machte, war das Werbe- und Informationsmaterial des Bauernhofes. Perfekt unperfektes Styling, alles in einer Schönschreibschrift, die wohl „hand- und homemade“ suggerieren soll. Als Kommunikationsfachmann kennt man sich ja so aus. „Da steckt sicher ein eiskalt operierendes Management dahinter, das in einem hochmodernen Office in Florenz residiert. Und die lachen sich den Buckel voll, wie wir auf diese Kitschversion von Bella Italia hereinfallen,“ dachte ich laut vor mich hin. Warum also nicht der Sache auf den Grund gehen und meiner Frau und meinen Töchtern beweisen, wie hart die Realität sein kann? Wer glaubt denn noch an Märchen…

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