1x täglich eine Insel

Wir schnorcheln mitten durch gigantische bunte Fischschwärme, klettern und wandern zwischen den haushohen Felsbrocken zu immer neuen Sandbuchten und sitzen schliesslich entspannt unter Palmen an einer stimmungsvollen Strandbar, um einen köstlich kühlen Painkiller zu geniessen. Dort lernen wir auch Debbie kennen, eine Profi-Skipperin, die uns ein paar angesagte Ankerplätze und besuchenswerte Strandbars ans Herz legt. Kaum zu glauben, dass die 53-jährige US-Amerikanerin vor ein paar Jahren beim Tabakkonzern Philip Morris in der Führungsetage zu Hause war. Dann warf sie ihr Leben in der Leistungsgesellschaft über Bord und machte zielstrebig ihr Kapitänspatent. Sie begann ihr Blauwasser- Leben in den US-Virgins auf St. Croix, dann strandete sie bei den relaxten britischen Nachbarn und fand einen Job als Charterskipperin. “The rest is history, cheers!” sagt’s und kippt ihren Pusser’s Drink weg.

Zurück an Bord erwischt uns ein heftiger tropischer Regenguss, den die Einheimischen mit einem Lächeln als „rain is liquid sunshine“ abtun – „Regen ist flüssiger Sonnenschein“. Apropos Lächeln: mit jeder Insel, die wir bei unserem Island- Hopping entdecken, wird unser Lächeln immer breiter. Fast jedes Eiland lockt mit einer Strandbar, die es in sich hat. Zum Glück wird es den Kindern am Strand nie langweilig, denn es bleibt selten bei nur einem einzigen Drink. Die Distanzen zwischen den Jungfrau-Inseln steckt man locker weg, deshalb ist es ja auch für einen Familientörn ein mehr als ideales Revier.

Durch die Inseln und die Korallenriffe geschützt, segelt man auch im Sir Francis Drake Channel fast wie in einem Binnenmeer. Stetiger Passatwind und wenig Wellen – so sieht Segeln meist nur im Prospekt aus. Aber hier ist es Realität und die wenigen Meilen zwischen den Eilanden machen es möglich, auch gleich mehrere Inseln pro Tag zu besuchen. Doch wer will hier schon stressen? Lieber noch ein bisschen Schnorcheln oder Stand-up-Paddling probieren. Oder doch lieber Volleyballspielen wie auf Prickly Pear Island? Bei Lucy und ihrem Sandbox Restaurant & Bar am Vixen Point sollte man den sportlichen Teil VOR dem Essen absolvieren. Nach dem üppigen „Lucy’s Luscious Lobster Salad“ und einem “Home- made Burger” geht gar nichts mehr. Höchstens noch ein Absacker und dann das Panorama auf den North Sound geniessen.

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